Wir wollen mehr
Wir stehen für ein unabhängiges Leben ein
Lea und Kala meistern ihr Leben beide im Rollstuhl – und stehen dabei vor denselben Herausforderungen im Alltag. Sich frei und eigenständig zu bewegen ist für sie ein Ding der Unmöglichkeit. Was die größten Hürden im Alltag sind und warum sie sich als Botschafterinnen für den Verein Rolling Home einsetzen möchten, erzählen sie im Folgenden.
Lea Auberger
Die größte Herausforderung in meinem Leben ist für mich, dass kaum etwas barrierefrei ist und ich dadurch immer auf fremde Hilfe angewiesen bin. Und genau deshalb möchte ich mich dafür einsetzen, dass wir von den Menschen gleich behandelt und angenommen werden wie gesunde Menschen. Denn dadurch, dass ich im Rollstuhl sitze, kann ich die Situation besser vermitteln als etwa gesunde Menschen, die in der Schule oder Uni Inklusion lernen, das Handicap selbst aber nie erlebt haben. Ich möchte anderen Menschen zeigen, dass wir wie ganz normale Menschen sind – denn ich habe gelernt, meine Behinderung zu akzeptieren. Und ich bin dankbar, dass es doch einige Menschen gibt, die uns verstehen und auf unserem Weg unterstützen.
Kala Handlechner
Immer um Hilfe bitten und Hindernisse überwinden zu müssen sowie ständiges Anleiten erfordert viel Konzentration und ist sehr anstrengend. Das stellt für mich die größte Herausforderung im Leben dar. Allerdings möchte ich kein Mitleid, ich wünsche mir ehrliches Interesse – und sehe mich daher als Botschafterin, um zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu vermitteln und Berührungsängste zu nehmen. Und dafür bin ich besonders dankbar – für meine Sprache und meinen Wortschatz, womit ich viel bewirken kann. Zusammen mit dem Verein Rolling Home realisieren wir barrierefreie Freizeitaktivitäten und ein Wohnhaus, das ein echtes Zuhause für Menschen im Rollstuhl werden kann – wodurch ich viel erlebt und wunderbare Menschen kennengelernt habe.